Am 19. September ist Jahrestag der zwei schweren Erdbeben 1985 und 2017 in Mexiko, deswegen fand an diesem Tag ein Probealarm statt. So haben wir auch in der Fundación Down ein Probealarm gemacht und wie es der Zufall so will, war an diesem Tag ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,4. Zum Glück habe ich in Puebla davon nichts gespürt und es war dort auch nicht so stark. Am 22. September war noch einmal ein Erdbeben (Stärke 6,9) in der Nacht. Das habe ich aber (zum Glück) auch nicht gespürt.
Außerdem habe ich einen Sprachkurs zusammen mit anderen Freiwilligen angefangen. Dieser findet zweimal in der Woche dienstags und donnerstags statt.
Das Wochenende habe ich daheim in Cholula verbracht. Ich habe aber trotzdem Städte in der Umgebung besichtigt. So war ich am Samstag, den 24. 9., in Tecali de Herrera. Dort waren wir in zwei Geschäften, die Dinge aus Marmor und Onyx verkaufen, da Tecali bekannt ist für sein Onyx- und Marmorhandwerk. Das war auch sehr interessant und es gab schöne Sachen. Leider durfte man im Geschäft keine Bilder machen. Am Abend habe ich noch das typisch mexikanische Gericht Pozole probiert. Was sehr lecker war. Pozole ist ein Eintopf auf der Basis von Maiskörnern.
Am Sonntag war ich dann das erste Mal in Atlixco: Eine sehr schöne Stadt, etwa eine dreiviertel Stunde entfernt von Cholula/Puebla. Dort sind wir in der Altstadt herumgelaufen und haben die Stände angeschaut, da zu dem Zeitpunkt auch eine Feria (Messe) war. Atlixco sieht ähnlich wie Cholula aus, da es dort auch eine Kirche auf einem Berg gibt. Auf dem Weg dorthin konnten wir Voladores de Papantla bestaunen.
Die Voladores de Papantla praktizieren seit über 1000 Jahren ihre artistische Tradition zu Ehren der Götter der Fruchtbarkeit. Bei ihrer Vorführung besteigen fünf traditionell gekleidete Männer einen ca. 30m hohen Pfahl zu einer quadratischen Plattform. Der Anführer setzt sich in die Mitte und musiziert auf einer Flöte zu rhythmischem Trommeln. Unterhalb dieser kleinen, drehbaren Plattform sind vier lange Seile angemacht, welche sich die vier Voladores um die Hüfte binden. Nun lassen sie sich kopfüber fallen. Durch die Drehungen wickeln sich die Taue vom Pfosten ab und die Akrobaten schweben in immer grösser werdenden Bahnen im Kreis, bis sich das Seil abgewickelt hat. Kurz vor dem Auftreffen am Boden wenden sie sich, um auf den Füssen zu landen. Von der Kirche aus hat man einen schönen Ausblick auf das Umland.
In Atlixco:
Auf der Arbeit helfe ich jetzt mit montags und donnerstags Kekse zu backen. Dort werden 7 verschiedene Arten gemacht: Polvorones, Mermelada, Bolitas, Crema, Clara, Maple und Chocolate. Ich wiege zum Beispiel die Zutaten ab, helfe dabei die Kekse zu machen oder kontrolliere das die Behinderten ihre Arbeit richtig machen.
(Polvorones: Mit Orangenschale und -saft, Bolitas: Normaler Keksteig in Kugelform, Mermelada: Bolitas mit Erdbeermarmelade, Crema: Mit Crema (saure Sahne), Clara: mit Eiweiß, Maple: mit Ahornsirup, Chocolate: Schokoladenkekse)
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